Kervin Saint Pere



(english version below)

Among
Savages


Experimental Documentary - 14:40 Min. Juli 2020



Unter Wilden versucht, den westlichen Blick auf den Wilden
und dessen Folgen zu dekonstruieren. Abwechselndes, sich überlagerndes Archivmaterial und selbst produziertes Bildmaterial, das im Dia-Archiv des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg gefilmt wurde, sowie Postkarten aus der Zeit, werden von einer Erzählung über einen Amerikaner namens Carlos Poppe begleitet, der aus Profitgier Schrumpfköpfe produzierte.

Die Aneignung und Kommerzialisierung der rituellen Praxis bis hin zu absichtlichen Tötungen, der buchstäblichen Kopfjagd, um die gestiegene wirtschaftliche Nachfrage nach Köpfen von Touristen und Sammlern zu befriedigen, wirft die Frage auf, wer eigentlich der Wilde ist. Gleichzeitig wird der Betrachter auf zynische Art und Weise mit dokumentarischen und schriftlichen Erzählungen aus den 1940er Jahren konfrontiert, die die Überlegenheit der Arbeit weißer männlicher Ethnographen präsentieren und betonen.

Die Arbeit eröffnet einen Raum für komplexe Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Erzählungen des Anderen und der Kategorisierung des Anderen als wild, unzivilisiert oder exotisch, von denen letztere bis heute eine beliebte Kategorie in den Archiven von Institutionen und Museen bleibt.




ENG:

Among Savages
Experimental Documentary - 14:40 min. July 2020

Among Savages attempts to deconstruct the Western gaze on “the savage“ and its consequences. Alternating, overlapping archival footage and self-produced imagery filmed in the slide archive of the University of Hamburg's Department of Art History, as well as postcards from the period, are accompanied by a narrative about an American named Carlos Poppe who produced shrunken heads for profit.

The appropriation and commercialisation of the ritual practice to the point of deliberate killing, the literal hunting of heads to satisfy the increased economic demand for heads by tourists and collectors, raises the question of who is actually the savage. At the same time, the viewer is cynically confronted with documentary and written narratives from the 1940s that present and emphasise the superiority of the work of white male ethnographers.

The work opens up a space for complex contexts and connections between narratives of the Other and the categorisation of the Other as savage, uncivilised or exotic, the latter of which remains a popular category in institutional and museum archives to this day.

©saintperekervin2022